Weihbischof Heinrich: Deutsches Reich schwieg zu Armenier-Mord
KNA 16.04.2015
Berlin (KNA) Der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich hat zum Gedenken an die Ermordung der Armenier vor 100 Jahren im Osmanischen Reich gemahnt. In einem Gastbeitrag für die Berliner Boulevardzeitung "B.Z." (Donnerstag) erinnerte er an die Mitverantwortung des Deutschen Reiches. Als Verbündeter der Türken habe es zu dem Völkermord geschwiegen, "obwohl man Kenntnis davon hatte".
Nur wenige hätten sich für die Verfolgten eingesetzt wie der evangelische Theologe Johannes Lepsius und der katholische Zentrumsabgeordnete Matthias Erzberger, betonte Heinrich. Bei dem Gedenken gehe es "um die Erinnerung an falsches Schweigen und falsches Wegschauen".
Der Verfolgung zwischen 1915 und 1918 fielen nach Schätzungen bis zu 1,5 Millionen Armenier zum Opfer. Papst Franziskus hatte dies als "ersten Genozid des 20. Jahrhunderts" bezeichnet und damit scharfen Protest der türkischen Regierung und Öffentlichkeit hervorgerufen. Auch das EU-Parlament forderte am Mittwochabend von der Türkei die Anerkennung des Völkermords.
(KNA - pkolq-89-00031)
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