Weltsicherheitsrat tagt über Christenverfolgung durch IS
KNA 23.03.2015
New York (KNA) Die internationale Gemeinschaft will am Freitag Solidarität mit den orientalischen Christen gegen die Verbrechen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zeigen. Der Weltsicherheitsrat, der im März unter französischem Vorsitz steht, befasst sich dann in New York mit der Frage, wie der Verfolgung religiöser und ethnischer Minderheiten im Nahen Osten begegnet werden kann.
Die Sitzung ist für alle UN-Mitgliedstaaten geöffnet. Das Wort ergreifen werden zu Beginn UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Prinz Zeid Ra'ad Al Hussein. Im Anschluss sprechen Vertreter von Kirchen, Jesiden und ethnischen Minderheiten. Trei-bende Kraft für die Sitzung war Frankreichs Außenminister Laurent Fabius. Er hatte am vergangenen Mittwoch erklärt, dass die religiösen Minderheiten in Syrien und im Irak vor der Gefahr der Auslöschung durch die IS-Terroristen stünden.
Auch im Europaparlament war die Christenverfolgung ein Thema. Am 12. März wurde gemeinsam mit dessen Menschenrechtsbericht ein Entschließungsantrag aller Fraktionen zu den "insbesondere gegen Christen gerichteten Angriffen und Entführungen durch den IS" verabschiedet. Für das Zustandekommen der Entschließung hatte sich insbesondere der schwedische Christdemokrat Lars Adaktusson eingesetzt.
Einen Tag nach der Verabschiedung der Resolution des Europaparlaments wurde am 13. März in Genf im UN-Menschenrechtsrat eine vom Heiligen Stuhl, Russland und dem Libanon erarbeitete "Erklärung zur Unterstützung der Menschenrechte der Christen, vor allem im Nahen Osten", eingebracht. Mehr als 50 Staaten machten sich dieses Dokument zu eigen.
Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, sagte, es handele sich dabei um einen "Akt der Solidarität mit jenen Christen und Personen aus anderen religiösen Gemeinschaften, die unter schwerwiegenden und andauernden Verletzungen ihrer Menschenrechte leiden". Dass so viele Staaten die Erklärung akzeptierten, sei ein Hinweis, dass es einen "positiven politischen Willen zur Unterstützung der Menschenrechte und zur Eliminierung der Verletzungen dieser Rechte" gebe.
(KNA - pknmn-89-00058)
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