Nigeria geht Menschenrechtsverletzungen in Flüchtlingscamps nach
KNA 11.02.2015
Abuja (KNA) Die staatliche Nothilfe-Agentur NEMA plant eine Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen in Flüchtlingslagern in Nigeria. Wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten, soll ein zu diesem Zweck geschaffenes Komitee Fälle von Vergewaltigungen und Kinderhandel in den Flücht-lingscamps im Nordosten Nigerias untersuchen. In der Vergangenheit hatte es wiederholt Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen gegeben.
Aufgrund der unsicheren Lage durch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram verlassen immer mehr Menschen den Nordosten Nigerias. Nach jüngsten Zahlen von NEMA gab es in Nigeria Mitte Januar 981.416 Binnenflüchtlinge. Allerdings lebt davon nur eine Minderheit in Flüchtlingslagern. Viele kommen bei Verwandten unter oder mieten sich etwa in der Hauptstadt Abuja Zimmer. Staatliche Hilfen gibt es für sie nicht. Zehntausende Menschen sind zudem in die Nachbarländer geflüchtet. Nach Informationen des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinten Nationen (UNHCR) lebten im Nachbarland Kamerun im Januar knapp 15.000 nigerianische Flüchtlinge. Im Nachbarland Niger waren es 16.000.
Boko Haram ("Westliche Bildung ist Sünde") existiert seit 2002. Seit 2009 hat sich der Konflikt zwischen der Terrorgruppe und staatlichen Sicherheitskräften verschärft. Schätzungen zufolge sollen seither 13.000 Menschen bei Anschlägen getötet worden sein.
(KNA - pkmll-89-00063)
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