General Aoun warnt vor Verdrängung der Christen im Libanon
KNA 07.05.2015
Beirut (KNA) Der libanesische Politiker und General Michel Aoun warnt vor einer Verdrängung der Christen aus staatlichen Institutionen im Libanon. Gegenwärtig sei man Zeuge des Versuchs, Christen und ihre Rolle im Land zu schwächen, sagte der maronitische Christ laut Berichten der Zeitung "Naharnet" bei einer Demonstration zum libanesischen Märtyrertag und zum Gedenken an den Genozid an Armeniern und Assyrern vor 100 Jahren. Die Barbarei, die heute in Nahost herrsche, sei "hässlicher als jene der Vergangenheit".
Aoun betonte, das Schicksal der Christen werde Einfluss auf das Schicksal aller haben. "Unser Wohlergehen wird alle beeinflussen, und das Böse, das wir erleiden, wird alle beeinträchtigen", wird Aoun zitiert.
Die Maroniten sind die größte christliche Gemeinschaft im religiös vielfältigen Libanon. Ihr religiöses Oberhaupt spielt traditionell auch eine wichtige Rolle in der libanesischen Politik. Seit einer Übereinkunft bei der libanesischen Unabhängigkeit 1943 stellen die Maroniten stets den Staatspräsidenten. Der Libanon ist seit Ende der Amtszeit von Michel Suleiman vor einem Jahr ohne Staatspräsident. Die Parlamentsfraktionen konnten sich seither nicht auf einen Nachfolger einigen.
(KNA - pkpkr-89-00093)
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