Forscherin: Autoritäre dominieren islamische Terror-Debatte
KNA 25.11.2015
Frankfurt (KNA) Die Islamwissenschaftlerin Ulrike Freitag beklagt eine Dominanz autoritärer Stimmen in der innerislamischen Diskussion über Terrorismus. Wenn die ägyptische al-Azhar-Universität oder der saudische Großmufti den IS verdammten, sei der Verdacht plausibel, dass diese sich im Interesse des saudischen Regimes oder des ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi äußerten, die gegen vermeintliche oder tatsächliche Terroristen vorgingen, um ihre autoritäre Herrschaft zu festigen, schreibt Freitag in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwoch). Umso dringender müsse der Westen jene unterstützen, die "vor Ort für eine offene, multikulturelle und pluralistische Gesellschaft kämpfen". Freitag verwies auf eine Umfrage des renommierten Pew-Research Centers in acht mehrheitlich muslimischen Ländern, die eine überwältigende Ablehnung des "Islamischen Staates" (IS) unter den Bürgern belege.
(KNA - pllmp-89-00021)
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