Kirchen rufen zum Dialog der Religionen auf

KNA 14.01.2015
München (KNA) Kardinal Reinhard Marx und der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm haben bei der Eröffnung der Gebetswoche für die Einheit der Christen zum Gespräch mit anderen Religionen aufgerufen. "Gerade jetzt sollten wir als Christen verstärkt den Dialog mit unseren muslimischen Mitbürgern und den religiösen Autoritäten des Islam suchen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Münchner Erzbischof Marx in seiner Predigt am Dienstagabend in München.
Der Dialog der Liebe im ökumenischen Miteinander könne deutlich machen, wie man sich in einer offenen Gesellschaft begegnen solle, erklärte Marx. Angehörige einer anderen Religion dürften niemals der "Feind, den es zu verdrängen gilt“, sein. Vorurteile und historische Verwerfungen müssten überwunden werden, so der Kardinal. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bedford-Strohm, verwies auf die Mahnwache in Berlin für die Opfer des Attentats in Paris am selben Abend und erklärte seine Solidarität. Zugleich hieß er die muslimischen und jüdischen Gäste im Gottesdienst besonders willkommen.
Es war das erste Mal in der 107-jährigen Geschichte der Gebetswoche für die Einheit der Christen, dass jüdische und muslimische Religionsvertreter anwesend waren. Die Gebetswoche findet weltweit vom 18. bis zum 25. Januar statt. Sie wird seit 1908 gefeiert und vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen verantwortet.
(KNA - pklln-89-00174)

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