Italiens Regierungschef pocht auf Weihnachten
KNA 30.11.2015
Rom (KNA) Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi hat eine Lanze für das Weihnachtsfest gebrochen. Kulturelle Auseinandersetzung bedeute nicht, "die eigenen Identitäten in unterschiedsloser, seichter politischer Korrektheit zu ertränken", sagte der Chef der Mitte-Links-Regierung der Tages-zeitung "Corriere della Sera" (Sonntag). Ganz Italien, Nichtreligiöse wie Christen, werde "nie auf Weihnachten verzichten", schwor Renzi.
Der Ministerpräsident reagierte damit auf einen Streit in Rozzano bei Mailand. Dort hatte ein Schullei-ter nach den Attentaten von Paris das traditionelle Weihnachtssingen auf Ende Januar verlegt und als Winterkonzert deklariert. Zur Begründung verwies er auf kulturelle Sensibilitäten und einen Ausländeranteil von 20 Prozent unter den Schülern.
Renzi sagte dazu: "Weihnachten ist deutlich wichtiger als ein Rektor auf der Suche nach Provokatio-nen." Wenn der Schulleiter auf diese Weise die Integration fördern wolle, habe er sich "krass geirrt".
Auch Eltern muslimischer Schüler aus Rozzano meldeten sich zu Wort. Laila Magar, eine aus Ägypten stammende Mutter von Zwillingen, sagte dem "Corriere", ihre Kinder hätten stets an den Schulfeiern teilgenommen und die katholischen Weihnachtslieder mitgesungen. Wenn sich jemand über Weihnachten ärgere, dann "vielleicht der Rektor, aber sicher nicht die muslimische Gemeinde", so Magar.
(KNA - pllmt-89-00052)
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