Myanmar kritisiert UN wegen Verwendung des Begriffs "Rohingya"
KNA 04.02.2015
Naypyidaw (KNA) Die Regierung in Myanmar hat die Vereinten Nationen für den Gebrauch des Begriffs "Rohingya" als Bezeichnung für die muslimische Minderheit in dem Land kritisiert. In Myanmar werden die Rohingya offiziell als "Bengali" und damit als illegale Einwanderer aus Bangladesch angesehen. Der Gebrauch dieses Begriffs schüre eine starke Gegenreaktion in der Bevölkerung, heißt es in einer Erklärung der Regierung, aus der die staatliche Zeitung "Neues Licht von Myanmar" (Onlineausgabe Mittwoch) zitiert. Dadurch könnten die Bemühungen der Regierung zur Lösung des Flüchtlingsproblems erschwert werden.
Die UN-Sonderberichterstatterin für Myanmar, Yanghee Lee, hatte im Januar bei einem Besuch in dem südostasiatischen Land die Zustände in den Flüchtlingslagern kritisiert und dabei die Bezeichnung "Rohingya" verwendet.
Die Rohingya bilden eine überwiegend muslimische Minderheit im mehrheitlich buddhistischen Myanmar. Ihre Zahl beträgt etwa eine Million. Die Regierung enthält ihnen die Staatsbürgerschaft vor. Zuletzt brachen 2012 im Rakhine-Staat im Westen Myanmars Ausschreitungen zwischen Buddhisten und muslimischen Rohingya aus, die zu neuen Fluchtbewegungen führten. 140.000 Rohingya-Flüchtlinge leben nach UN-Angaben unter "katastrophalen Bedingungen" in Lagern.
(KNA - pkmko-89-00096)
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