Sarrazin kritisiert Merkel: Islam gehört nicht zu Kultur Europas
KNA 20.01.2015
Dortmund (KNA) Der frühere SPD-Politiker Thilo Sarrazin hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen ihrer Aussage, der Islam gehöre zu Deutschland, kritisiert. "Wenn die Kanzlerin der Meinung ist, dass der Islam zu Europas Tradition und Kultur gehört, hat sie nicht Recht", sagte er den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" (Dienstag). "Wenn Angela Merkel meint, dass Muslime in Deutschland volle Bürgerrechte genießen sollen und uns dann willkommen sind, wenn sie sich integrieren, ist ihre Aussage richtig, aber auch banal."
Der Islam "mitsamt seinen radikalen, gewalttätigen Spielarten" sei erst in den letzten 40 Jahren "durch ungeplante und ungesteuerte Massenzuwanderung in die deutsche Gesellschaft" gekommen, fügte Sarrazin hinzu. "Zudem vernebelt Angela Merkels Aussage das eigentliche Problem: Ein wachsender Teil der muslimischen Mitbürger in Europa teilt die westliche Werteordnung nicht, will sich kulturell nicht integrieren und schottet sich in Parallelgesellschaften ab."
Sarrazin verteidigte die Demonstrationen der Pegida-Bewegung. "Ich teile viele der Sorgen, die aus dem Kreis der Demonstranten geäußert werden", sagte er. "Nach meinem Eindruck bestehen sie mehrheitlich aus gewöhnlichen Bürgern aus der Mitte der Gesellschaft, auch wenn einige Fanatiker und Rechtsradikale unter ihnen sein mögen." In Europa gehe 90 Prozent des Terrors von muslimischen Organisationen aus. Die Gesellschaften in der islamischen Welt seien "durchweg dadurch gekennzeichnet, dass sie politisch instabil sind, Frauen und religiöse Minderheiten unterdrücken, zu Gewalt neigen, wenig aufgeklärt und demokratisch sind".
(KNA - pklmk-89-00005
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.