Autor Abdel-Samad verteidigt seine Islam-Kritik
KNA 08.07.2015
Hamburg (KNA) Der in Deutschland lebende Autor Hamed Abdel-Samad (43) will weiter Kritik am Islam üben. "Ich könnte auch Politikberatung machen und der Kanzlerin einreden, dass der Islam zu Deutschland gehört", sagte er dem "ZEITmagazin" (Donnerstag). "Wer beschwichtigt, der macht Karriere. Ich kann das aber nicht. Ich nehme die Freiheit sehr ernst." Der Ägypter sorgte für Aufsehen, als er vor zwei Jahren den Islam mit dem Faschismus verglich.
Manche würden ihm schreiben, er sei ein "Islamfeind" und eine "umgekehrte Version" des Anführers der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS), Abu Bakr Al-Bagdadi, so der Autor weiter. "Da schreibe ich ganz lässig zurück: 'Wäre das wahr, würden Sie es nicht wagen, mich zu kritisieren. Denn dann würde ich Sie töten. Ich sage aber nur meine Meinung.'" Manchmal erhalte er dann eine Entschuldigung. Abdel-Samad ist Autor des Bestsellers "Der islamische Faschismus" (2014). In Ägypten wurde vor zwei Jahren eine Fatwa, ein islamisches Rechtsgutachten, gegen ihn verhängt. "Ich werde auch hier auf der Straße bedroht und beschimpft, seit der Fatwa lebe ich mit Personenschutz", sagte er. "Aber ich stehe zu meiner Entscheidung, den Islam öffentlich zu kritisieren." Er sei nach Europa gekommen, um zu sagen, was er denke. "Das ist mir sehr viel wert", so Abdel-Samad.
(KNA - pkrks-89-00048)
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