Muslimisches Forum warnt vor Extremisten in Asylunterkünften
KNA 02.10.2015
Berlin (KNA) Das Muslimische Forum hat eine nachhaltige gesellschaftliche Integration der Flüchtlinge gefordert und vor dem Einfluss von Extremisten gewarnt. Eine Übersetzung des Grundgesetzes reiche zur Integration ebenso wenig aus wie eine abstrakte Wertevermittlung, betonte der Sprecher des Forums, Ahmad Mansour, am Freitag in Berlin. Die Flüchtlinge seien völlig anders sozialisiert und hätten andere Werte. Eine solche Integration müsse professionell geleistet werden und könne nicht ehrenamtlichen Helfern überlassen bleiben. Es sei naiv zu glauben, "dass die Dinge von alleine gehen", betonte Mansour. Er warnte davor, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, die viele Jugendliche der zweiten und dritten Zuwanderergeneration für islamischen Extremismus empfänglich gemacht habe. Deshalb müsse auch vermieden werden, dass etwa Salafisten Flüchtlinge betreuten.
Mansour forderte auch eine offene und differenzierte Diskussion über die Ängste in der Bevölkerung. Ein Verschweigen werde extreme Positionen stärken. Das bedeute, auch Probleme bei der Integration offen anzusprechen. Er warf dem Berliner Senat vor, sich solchen Entwicklungen nicht zu stellen. So hätten manche Schulen mit mehrheitlich muslimischen Schülern inzwischen den Schwimmunterricht aufgegeben, weil die Mädchen die Teilnahme verweigerten.
Ferner müssten aktuelle politische Fragen in der Schule behandelt werden. Ansonsten überlasse man viele junge Muslime der Deutungshoheit der Salafisten oder Islamisten.
Das Forum, dem mehrere Islamwissenschaftler und muslimische Medienschaffende angehören, versteht sich als offenes Dialogforum für einen aufgeklärten Islam auf der Grundlage von Humanismus und Menschenrechten.
(KNA - plkkm-89-00035)
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