Präsidenten-Anwärter Buhari: Nigeria soll multireligiös bleiben
KNA 12.02.2015
Abuja (KNA) Präsidentschaftskandidat Muhammadu Buhari in Nigeria hat den katholischen Bischöfen des Landes einen religiös ausgewogenen Kurs zugesichert. Nigeria müsse ein multireligiöses Land bleiben, sagte Buhari, Kandidat der größten Oppositionspartei "All Progressive Congress" (APC) und muslimischer Herausforderer des amtierenden christlichen Präsidenten Goodluck Jonathan, laut der Zeitung "Premium Times" (Onlineausgabe) bei einem Besuch der Katholischen Bischofskonferenz am Mittwoch in Abuja.
Buhari erklärte, er würde keine Organisation unterstützen, die versuche, Nigeria zu christianisieren oder islamisieren. Damit spielte auf die Terrorgruppe Boko Haram an. Allein in diesem Jahr kamen durch Anschläge der Organisation Hunderte Menschen ums Leben.
Der 72-jährige Buhari war bereits von 1983 bis 1985 Militärherrscher in Nigeria. Schon bei der Wahl 2011 trat er gegen Goodluck Jonathan an, verlor aber. Jonathan ist Christ und stammt aus dem Nigerdelta; Buhari erhielt vor vier Jahren vor allem Unterstützung aus dem Norden des Landes, wo überwiegend Muslime leben.
Verschiedenen Umfragen zufolge, die allerdings nicht als repräsentativ gelten, liegt Buhari derzeit vor Amtsinhaber Jonathan. Nachdem der Wahltermin vergangenes Wochenende verschoben worden war, soll die Abstimmung nun am 28. März stattfinden.
Nigeria ist mit 175 Millionen Menschen Afrikas einwohnerstärkstes Land. Während im Süden überwiegend Christen leben, dominieren im Norden Muslime. Für diese gilt in den sogenannten Nord-Bundesstaaten auch die Scharia, das islamische Religionsrecht.
(KNA - pkmll-89-00213)
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