EU-Kommissar: Juden und Muslime müssen sich hier zu Hause fühlen
KNA 23.02.2015
Frankfurt (KNA) EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans hat die Zugehörigkeit von Juden und Muslimen zu Europa betont. "Ich will, dass sie sich in Europa zu Hause fühlen", sagte er im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag). Wenn die jüdische Gemeinschaft sich in Europa nicht mehr wohl fühle, gebe es kein Europa mehr, so Timmermans mit Blick auf die jüngsten Anschläge in Paris und Kopenhagen. Es sei kein Zufall, dass Terroristen jüdische Bürger angriffen. "Antisemitismus ist wie ein Seismograph. Wenn er das gesellschaftliche Miteinander erschüttert, haben wir ein Problem", so der EU-Vizekommissionspräsident.
Mit Blick auf die anhaltenden Flüchtlingsströme aus Nordafrika sagte Timmermans, die EU arbeite an einer Migrationsstrategie. Durch Grenzüberwachung allein werde man das Problem nicht lösen können. "Wir müssen kriminelle Schleuser, die 4.500 Euro fordern, um Leute in den Tod zu jagen, aufspüren und gegen sie vorgehen", betonte er. Darüber hinaus kündigte er eine EU-Nothilfe von 13,7 Millionen Euro für Italien an. Sollte Italien im Zusammenhang mit der EU-Grenzschutz-Operation Triton den Bedarf für mehr Mittel aufzeigen, "dann könnte es mehr Geld geben".
(KNA - pkmmn-89-00003)
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