Assyrische Kirche: Kein Bündnis mit IS-Gegnern
KNA 23.03.2015
Hassake (KNA) Die assyrische Kirche hat in einem Brief an die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) eine Unterstützung für gegnerische Kämpfer von sich gewiesen. Der assyrische Bischof Afram Athnil betonte in dem Schreiben, dass seine Kirche eine "Kultur der Waffen kategorisch ablehnt", wie der vatikanische Pressedienst "Fides" am Freitag berichtete. Es gebe weder ein Bündnis mit den kurdischen Soldaten der PKK noch unterstütze die assyrische Kirche christliche Milizen. Zugleich bat der Bischof die Dschihadisten um die Freilassung der im Februar aus dem syrischen Khabur-Tal entführten Christen.
Fides berichtete unter Berufung auf den syrisch-katholischen Erzbischof von Hassake-Nisibi, Jacques Behnan Hindo, dass kurdische Milizen die von der christlichen Bevölkerung verlassenen Dörfer geplündert hätten. Die Soldaten stahlen demnach Wertgegenstände aus den Häusern und verweigerten den Einwohnern eine Rückkehr.
Die Christen im Nordirak befinden sich nach Einschätzung des religionspolitischen Sprechers der Unions-Bundestagsfraktion, Franz Josef Jung (CDU), weiterhin in größter Not. Nach der Eroberung Mossuls durch den IS hätten zwar rund 40.000 Christen ihre Heimat verlassen, gleichwohl harrten einige nach wie vor unter lebensbedrohlichen Bedingungen in der Stadt aus. Jung äußerte sich nach einem Gespräch mit dem syrisch-katholischen Erzbischof von Mossul, Yohanna Petros Mouche.
Der Erzbischof drängte laut Jung auf eine schnellere Befreiung, sonst würden noch mehr Menschen zur Flucht gezwungen. Nach Berichten haben IS-Terroristen in Mossul eine der größten und ältesten chaldäisch-katholischen Kirchen des Iraks zerstört. Am Donnerstag sprengten sie zudem das syrisch-katholische Kloster Mar Behnam nahe Karakosch. Es stammte aus dem 4. Jahrhundert.
(KNA - pknmk-89-00148)
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