USA wollen IS-Propaganda neutralisieren
KNA 17.02.2015
New York/Washington (KNA) Die US-Regierung will laut Medieninformationen das "Büro für Strategische Anti-Terrorismus-Kommunikation" im Außenministerium ausbauen. Wie die Zeitung "New York Times" (Dienstag) berichtet, soll die 2011 gegründete Abteilung die Propaganda der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) neutralisieren helfen.
Der für den Bereich zuständige Ministerialdirektor Richard Stengel räumte ein, die bisherigen Bemühungen seien nicht genügend koordiniert gewesen. Zudem stünden im Haushalt bislang nicht mehr als fünf Millionen US-Dollar zur Verfügung.
Der Vorstoß solle am Mittwoch bei einer Konferenz über Herausforderungen durch gewaltsamen Extremismus vorgestellt werden, hieß es weiter. US-Präsident Barack Obama hatte nach den Anschlägen von Ottawa, Syndey und Paris zu dem Gipfel eingeladen. Dort soll laut der Zeitung vor allem darüber beraten werden, wie sich die Rekrutierung und Radikalisierung potentieller IS-Kämpfer effektiv verhindern lässt. Kritiker der Konferenz bemängeln, der Fokus der Beratungen sei zu einseitig auf islamischen Extremismus ausgerichtet.
In einem Offenen Brief vom Freitag erklärt die interreligiöse "Interfaith Alliance", in den USA seien Muslime "viel wahrscheinlicher Opfer extremistischer Gewalt, als selbst Täter zu werden". Der Leiter des Zusammenschlusses von 18 Organisationen, Rabbi Jack Moline, fügt hinzu, "keine Religion hat ein Monopol auf extremistische Gewalt".
Vor einer Woche hatte ein 46-jähriger US-Bürger im Bundesstaat North Carolina drei muslimische Studenten erschossen. Die Bundespolizei FBI ermittelt, ob es sich um ein religiös motiviertes Hassverbrechen handelt.
(KNA - pkmlr-89-00108)
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