Diakonie: Winter erschwert Leben der Flüchtlinge im Nahen Osten
KNA 06.02.2015
Berlin (KNA) Die Situation der syrischen und irakischen Flüchtlinge im Nahen Osten hat sich laut der Diakonie in den Wintermonaten durch Kälte und Schnee erschwert. "Flüchtlinge brauchen unsere Solidarität und unseren Schutz - auch und gerade die Menschen, die nicht in offiziellen Camps untergekommen sind", erklärte die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, am Freitag in Berlin. Das Hilfswerk verteile mit lokalen Partnern im Libanon, dem Nordirak und weiteren Regionen Lebensmittel, Brennmaterial, Matratzen und Decken an etwa 125.000 Menschen, von denen viele nicht in UN-Flüchtlingslagern untergekommen seien.
"In den Wintermonaten führen die erbärmlichen Bedingungen, unter denen diese Familien leben müssen, zu schweren Beeinträchtigungen der Gesundheit und für ohnehin schon Schwache sind sie lebensbedrohlich", so Füllkrug-Weitzel weiter. Es sei schwer, die Flüchtlingsfamilien in provisorischen Unterkünften oder in oft unbeheizten Mietwohnungen aufzufinden. Während viele Familien ihre Miete noch mit ihren Ersparnissen zahlen könnten, seien sie für Heizmittel und den täglichen Bedarf auf Hilfslieferungen angewiesen.
Nach UN-Angaben werden jeden Tag weitere 9.500 Menschen innerhalb Syriens vertrieben. Mehr als 1,1 Millionen Syrer hätten im Libanon Zuflucht gesucht. Im Nordirak seien 235.000 syrische Flüchtlinge und rund 800.000 unter anderem durch den Vormarsch der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) vertriebene irakische Familien auf Winterhilfe angewiesen. Laut Diakonie ist neben der Versorgung von Flüchtlingen auch die psychosoziale Unterstützung von großer Bedeutung.
(KNA - pkmkq-89-00027)
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