Erzbischof von Teheran fordert Umdenken in Nahostpolitik
KNA 02.02.2015
Essen (KNA) Der chaldäisch-katholische Erzbischof von Teheran, Ramzi Garmou, hat ein Umdenken der internationalen Politik im Nahen Osten gefordert. Nötig sei "eine Politik auf Grundlage der Menschenrechte", die die Interessen anderer Völker respektiere, sagte Garmou, Apostolischer Visitator der Chaldäer für Europa, am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Krise im Nahen Osten lasse sich nicht mit Krieg und Waffen lösen.
Der Erzbischof kritisierte die westlichen Sanktionen gegen den Iran. Diese seien verantwortlich für einen Anstieg der Arbeitslosigkeit und eine allgemeine Wirtschaftskrise. "Die westliche Politik duldet einfach keinen Fortschritt im Nahen Osten", sagte Garmou. Ähnlich hätten die USA mit ihrer Militärof-fensive 2003 im Irak "ein Land zerstört, um ihre Interessen zu verfolgen".
Im Blick auf den islamistischen Terror im Irak sagte Garmou, man könne die Christen der Region zwar nicht zum Bleiben zwingen; sie hätten aber dennoch "eine Mission zu erfüllen", nämlich für den christlichen Glauben einzustehen.
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(KNA - pklms-89-00033)
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