Christen und Muslime kooperieren bei Religionslehrerausbildung
KNA 24.09.2015
Wien (KNA) In einem europaweit bislang einzigartigen Modellprojekt werden in Österreich künftig christliche und islamische Religionslehrer für Volksschulen erstmals unter einem Dach ausgebildet. Der in Wien ansässige "Private Studiengang für die Ausbildung islamischer ReligionslehrerInnen an Pflichtschulen" (IRPA) erhält dazu den Status eines Instituts an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems, wie die Hochschule am Mittwoch mitteilte.
Angehende Volksschullehrer bekommen so die Möglichkeit, im Rahmen ihrer Lehrerausbildung die zusätzliche Qualifikation für die Erteilung islamischen Religionsunterrichts zu erwerben. Bislang war dies nur für katholischen, evangelischen, orthodoxen und altkatholischen Religionsunterricht möglich. Die KPH Wien/Krems ist mit 2.500 Studierenden in der Erstausbildung und rund 1.000 Studierenden in Weiterbildungslehrgängen an insgesamt fünf Standorten die größte Private Pädagogische Hochschule Österreichs.
"Wir sind uns der Verantwortung und der großen Chance bewusst, die dieser Schritt mit sich bringt", hob KPH-Rektor Christoph Berger hervor. "Die Kooperation soll Modellcharakter für ganz Europa haben und zu mehr Verständnis füreinander und einem respektvollen Miteinander beitragen." Ebenfalls optimistisch zeigte sich die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ). "Wir fördern mit diesem Schritt den Zusammenhalt in der Gesellschaft und bieten angehenden Lehrern eine umfassende Qualifikationsperspektive von hohem integrativen Wert", so IGGiÖ-Präsident Fuat Sanac.
(KNA - pktmn-89-00213)
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