Nigerias neuer Präsident vereidigt - Kampfansage an Boko Haram
KNA 29.05.2015
Abuja (KNA) Nigerias neuer Präsident Muhammadu Buhari ist am Freitag vereidigt worden. Damit hat in Afrikas bevölkerungsreichstem Staat ein friedlicher Machtwechsel stattgefunden. Tausende geladene Gäste nahmen an der Zeremonie auf dem Eagle Square in der Hauptstadt Abuja teil, darunter die Präsidenten Südafrikas, Simbabwes, Ghanas und Gambias. Neben der Vereidigung des neues Staatsoberhauptes wurden auch in zahlreichen Bundesstaaten die neu gewählten Gouverneure in ihre Ämter eingeführt.
In seiner Rede bei der Vereidigung bezeichnete Buhari die Terrorgruppe Boko Haram als größtes Problem seines Landes. Zwar habe es in den vergangenen Wochen Erfolge im Kampf gegen die Miliz gegeben; von einem Sieg könne aber nicht die Rede sein. Noch immer seien etwa die Mädchen von Chibok und weitere Entführungsopfer nicht befreit, so der 72-Jährige. Die Regierung wolle alles Erdenkliche tun, um die Mädchen lebend zu retten.
Boko Haram sei ein Beispiel dafür, wie aus einem kleinen Feuer ein Flächenbrand werden könne. "Am Anfang standen ein exzentrischer und unkonventioneller Prediger und eine kleine Anhängerschar. Durch offizielle Stümperei und Ignoranz erhielt die Gruppe eine erschreckende Stärke", so Buhari. Mit Religion und Glauben habe die Terrormiliz nichts zu tun. Sie sei "gottlos" und "sehr weit weg vom Islam".
Buhari hatte sich Ende März gegen Amtsinhaber Goodluck Jonathan (57) durchgesetzt. Er gewann schon den ersten Wahlgang überraschend deutlich mit 15,4 Millionen Stimmen; sein Kontrahent konnte lediglich 12,8 Millionen Wählerstimmen verbuchen. Seit dem Ende der Militärherrschaft 1999 ist es der erste Machtwechsel. Bislang hatten ausschließlich Politiker der Peoples Democratic Party (PDP) regiert. Mit Buhari, der 1984 und 1985 nach einem Putsch als Militärherrscher an der Macht war, setzte sich der Kandidat des vor gut zwei Jahren gegründeten All Progressives Congress (APC) durch.
(KNA - pkpmt-89-00087)
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