Bischof von Aleppo: Syriens Christen geeint wie nie
KNA 25.02.2015
Beirut/Jerusalem (KNA) Angesichts der Krise in Syrien sind die Christen verschiedener Konfessionen nach Einschätzung des Bischofs von Aleppo, Georges Abou Khazen, "geeint wie nie zuvor". Es sei derzeit die wichtigste Aufgabe der Christen in Nahost, "unsere Ängste zu überwinden und das Vertrauen wiederherzustellen", sagte der Franziskanerpater nach Angaben der Kustodie seines Ordens (Dienstagabend) bei einem Besuch in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Fehlendes Vertrauen hindere die Nahost-Christen an einer Vision für die Zukunft.
Die Zahl der lateinischen Katholiken im Vikariat Aleppo sei seit Beginn des blutigen Konflikts von 14.000 Gläubigen auf die Hälfte gesunken, so Khazen. Gleichzeitig sei die christliche Minderheit Syriens vereint wie nie. Insbesondere die verbliebenen jungen Christen seien ein großer Ansporn, das religiöse Leben aufrecht zu erhalten.
Im Blick auf den christlich-islamischen Dialog betonte der Franziskaner, der syrische Islam sei mode-rat. Durch die Binnenflüchtlinge gebe es in den traditionell christlich geprägten Vierteln Aleppos nun auch viele Muslime. Dies führe zu "neuen und fruchtbaren Erfahrungen". Die Begegnungen, die daraus entstünden, seien "nicht einfach", aber sehr wichtig für das gegenseitige Einvernehmen. Viele Muslime sind nach Worten des Bischofs überrascht über die Wohltätigkeit der Christen und dankbar für das weltweite Gebet für Syrien.
(KNA - pkmmp-89-00060)
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