Patriarch: Westen tut nichts gegen Christenverfolgung im Irak
KNA 14.07.2015
Vatikanstadt (KNA) Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako hat der internationalen Gemeinschaft Untätigkeit angesichts der Christenverfolgung im Irak vorgeworfen. Es sei "skandalös", dass sie keine ernsthaften Bemühungen unternehme, um die Terrorgruppe "Islamischer Staat" zu stoppen, sagte Sako am Dienstag in einem Interview dem Sender "Radio Vatikan". Stattdessen schaue die Staatengemeinschaft nur zu und beschränke sich auf Verurteilungen.
Der irakische Kirchenführer hatte im März vor dem UN-Sicherheitsrat in New York die UN um Hilfe für die Christen und andere verfolgte Minderheiten im Land gebeten.
Auch der irakischen Regierung hielt das Oberhaupt der chaldäisch-katholischen Kirche mangelnden Schutz der Christen vor. Die gesamte Armee sei derzeit mit der Befreiung von Anbar, Ramadi und Mossul beschäftigt, während die Christen in Bagdad schutzlos seien, sagte der in der Hauptstadt residierende Sako weiter. Binnen zwei Wochen seien vier Christen von "mafiösen Gruppen" entführt worden, zwei von ihnen seien trotz Zahlung eines Lösegelds getötet worden, berichtete er. Er habe die Regierung daraufhin um Schutz für die christlichen Quartiere gebeten.
(KNA - pkrlo-89-00072)
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