Papst lobt Österreichs Einsatz für interreligiösen Dialog
KNA 08.04.2015
Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus hat den Einsatz Österreichs für den Dialog zwischen den Religionen und gegen Christenverfolgung gelobt. Am Mittwoch begrüßte er Österreichs Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) nach seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz.
"Der Papst zählt auf Österreich, was den Einsatz gegen Christenverfolgung betrifft", berichtete Kurz im Anschluss. Als christlich geprägtes Land trage Österreich eine große Verantwortung für den Schutz der bedrängten Gläubigen. "In unseren Ländern ist man sich oft nicht bewusst, dass Christen die größte verfolgte Religionsgemeinschaft sind", so Kurz.
Nach seiner Begegnung mit dem Papst sprach er im Vatikan mit seinem vatikanischen Amtskollegen, Erzbischof Paul Richard Gallagher. Dieser lobte nach Worten von Kurz insbesondere das 2014 von Wien beschlossene Islamgesetz, das einen Islam österreichischer Prägung fördern soll und die Finanzierung islamischer Gemeinschaften aus dem Ausland verbietet.
Ferner ging es bei dem Gespräch um das König-Abdullah-Zentrum für Interreligiösen Dialog in Wien. "Der Vatikan hat großes Interesse am Bestehen des Abdullah-Zentrums und hat bewusst die Entscheidung getroffen, sich daran zu beteiligen", so der Minister. Österreich wünsche sich allerdings mehr Transparenz bei den Aktivitäten des Zentrums.
Ende März hatte Kurz bei einer Sitzung des Weltsicherheitsrates in New York auch die Religionsfreiheit und die Lage der Christen im Nahen Osten thematisiert. Unter anderem forderte er ein weltweit koordiniertes Vorgehen gegen die Terrorgruppe IS; der von ihr begangene "Völkermord" gegen Christen im Irak dürfe nicht unbestraft bleiben. Der österreichische Außenminister machte sich zugleich für ein Vorleben von Verschiedenheit stark. Der Islam sei ebenso "Teil Europas", wie Juden und Christen zum Nahen Osten gehörten.
(KNA - pkoks-89-00120)
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