Islam-Gast im Vatikan: „Papst ist unser Freund“
Radio Vatican 28.10.2015
Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften haben im Anschluss an die Generalaudienz am Mittwochmittag Papst Franziskus kurz getroffen und danach im vatikanischen Pressesaal darüber berichtet. Das Treffen fand im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums der Erklärung „Nostra aeate“ statt. Dieses Dokument sei ein „grundlegender Schritt, der den Weg des Dialogs zwischen der Kirche und Muslimen geebnet hat“. Das sagte der Islam-Vertreter, Abdellah Redouane, bei dem interreligiösen Treffen. Er ist Generalsekretär des muslimischen Kulturrates in Italien. Bei der Pressekonferenz im Vatikan sagte er weiter: „14 Jahrhunderte lang gab es keinen offiziellen Dialog zwischen der Kirche und uns. Dieses Dokument von 1965 hat Tore geöffnet und die Zusammenarbeit gefördert,“ so Redouane. Er würdigte Papst Franziskus „als Freund der Muslime“ und fügte an: „Der Papst hat in der Generalaudienz ein grundlegendes Anliegen des Islam wiederholt: Gott als Mittelpunkt unseres Lebens. Damit verbunden sind die Pflichten des Gebets, des Almosengebens und des Fastens. Mit diesen Worten haben wir gespürt, wie nahe der Papst sich uns fühlt. Das ist im Übrigen nicht das erste Mal. Seit seiner Amtseinführung hat er gezeigt, wie offen er für den Dialog mit uns ist.“
Die Muslime unterstützten weltweit die Anliegen des Papstes, wenn es darum gehe, die Würde eines jeden Menschen zu schützen und zu fördern, fügte Redouane an. Die Welt brauche eine solche moralische Autorität wie Papst Franziskus.
An dem Treffen mit dem Papst nahmen über 50 Vertreter von islamischen Verbänden teil. An der Pressekonferenz im Vatikan nahmen auch Vertreter des Judentums, Buddhisten, Hindus, Jainisten und Sikh teil.
(rv 28.10.2015 mg)
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