Shelter Now: Irak-Flüchtlinge sind traumatisiert und verzweifelt
KNA 19.03.2015
Braunschweig (KNA) Das internationale Hilfswerk Shelter Now hat auf die Not der Irak-Flüchtlinge in den Lagern der Autonomen Region Kurdistan aufmerksam gemacht. Seit August vergangenen Jahres seien rund zwei Millionen Menschen vor den Terrormilizen des "Islamischen Staat" (IS) ins Kurdengebiet geflüchtet, teilte das Hilfswerk am Donnerstag in Braunschweig mit. Unter ihnen seien Christen, Muslime und Jesiden. "Die Menschen sind traumatisiert und verzweifelt, wissen nicht, ob und wann sie je in ihre Heimat zurückkehren könne." Derzeit könne nur ihre materielle Not gelindert werden, so der Direktor von Shelter Now, Udo Stolte, der momentan vor Ort ist.
Shelter Now unterstützt nach eigenen Angaben insbesondere ein Hilfsprojekt in der Stadt Ranya. Auf eine private Initiative hin seien hier etwa 2.000 Menschen in angemieteten Häusern sowie einem leerstehenden Krankenhaus untergebracht worden. Die Hilfsorganisation liefere Nahrungsmittel und Hygieneartikel. Dafür würden monatlich rund 14.000 Euro gebraucht.
Vor allem Jesiden wollten aus Angst vor Diskriminierung ihrer Religion nicht in offiziellen Lagern wohnen, erläuterte Stolte. Die Männer versuchten, als Tagelöhner ihre Familien durchzubringen. Hier würden immer wieder Privatleute helfen. "Auch diese Aktion wollen wir unterstützen."
Das internationale christliche Hilfswerk Shelter Now finanziert seine Hilfsaktionen nach eigenen Angaben zum großen Teil aus privaten Spenden. Für effiziente und projektbezogene Verwendung der Mittel erhielt es das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für Soziale Fragen (DZI).
(KNA - pknlt-89-00103)
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