67 Prozent halten Gefahr der Islamisierung für übertrieben
KNA 02.01.2015
Hamburg (KNA) Zwei Drittel der Bundesbürger - nämlich 67 Prozent - finden, dass die Gefahr einer Islamisierung Deutschlands übertrieben dargestellt werde. 29 Prozent meinen, der Islam habe auf das Leben in diesem Land einen so großen Einfluss, dass Protestmärsche wie die Pegida-Montagsdemos in Dresden gerechtfertigt seien. Dieser Auffassung sind nach einer am Donnerstag veröffentlichten Forsa-Umfrage für das Hamburger Magazin "stern" mit 71 Prozent vor allem die Sympathisanten der rechtspopulistischen AfD. Forsa-Chef Manfred Güllner: "Dieser Befund bestätigt einmal mehr, dass die Anhänger der AfD keinesfalls die Mitte der Gesellschaft repräsentieren, sondern eine Randgruppe mit klarer fremdenfeindlicher Tendenz sind."
13 Prozent aller Befragten würden sich gegebenenfalls an Protestmärschen gegen eine Islamisierung Deutschlands beteiligen, wenn sie in der Nähe ihres Wohnorts stattfänden. Die größte Bereitschaft, an solchen Demonstrationen teilzunehmen, findet sich unter den Anhängern der AfD (45 Prozent) und der Linken (26 Prozent). Von den Nichtwählern, die der Politik eher skeptisch gegenüber stehen, würden nur 13 Prozent mitmarschieren - was dem Durchschnitt aller Bundesbürger entspricht.
Nur zehn Prozent aller Deutschen würden bei einer der kommenden Wahlen für eine Partei stimmen, die den Islam in diesem Land bekämpft - in Ostdeutschland (15 Prozent) mehr als in Westdeutschland (9 Prozent). Auch Befragte mit Hauptschulabschluss (19 Prozent) und die Anhänger der Linken (16 Prozent) können sich das vorstellen. Lediglich von den Sympathisanten der AfD würde eine Mehrheit von 57 Prozent eine Anti-Islam-Partei wählen wollen.
Das Forsa-Institut befragte am 18. Dezember 1.006 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger.
(KNA - pklkl-89-00004)
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