Frankreichs Premier fordert zum Dialog mit Religionen auf
KNA 20.01.2015
Paris (KNA) Frankreichs Premierminister Manuel Valls hat die Franzosen aufgefordert, für Frieden, Respekt und den Dialog mit den Religionen einzustehen. Der Slogan "Je suis Charlie" (Ich bin Charlie), der für die Freiheit der Meinungsäußerung stehe, sei nicht die einzige Botschaft, die Frankreich in die Welt senden dürfe, sagte Valls am Dienstag vor französischen Medien. Der Schlachtruf sei nach den Anschlägen in Paris eine Hommage an die Opfer gewesen, die alle Franzosen zusammengeführt habe.
Nach Ansicht des französischen Premier gibt es in Frankreich "eine territoriale, soziale, ethnische Apartheid". Vor allem in Problem-Bezirken, die überwiegend durch Einwanderung geprägt seien, bauten sich Spannungen auf. In den vergangenen Tagen seien diese Übel der Gesellschaft, aber auch die Herausforderungen deutlich geworden, so der Premier.
Valls kritisierte, "die täglichen Diskriminierungen häufen sich, weil man nicht den richtigen Familiennamen, die richtige Hautfarbe hat oder weil man eine Frau ist". Er wolle gegen die Ungleichheit in der Gesellschaft kämpfen, um wieder eine Bürgerschaft aufzubauen, so Valls. "Wir müssen diese Realität in unserem Land sehen." Die Menschen hätten Angst vor Arbeitslosigkeit, Eltern fürchteten um die Zukunft ihrer Kinder und sorgten sich um steigende Lebenshaltungskosten.
(KNA - pklmk-89-00128)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.