Papst: Die Welt muss im Nahen Osten handeln
KNA 17.09.2015
Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus prangert fehlendes internationales Engagement für den Frieden im Nahen Osten an. "Die Weltgemeinschaft scheint nicht in der Lage zu sein, die richtigen Antworten zu finden, während Waffenlieferanten weiter ihre Interessen verfolgen", sagte der Papst bei einem Nahost-Treffen mit katholischen Hilfsorganisationen am Donnerstag im Vatikan.
Franziskus warnte vor einer fortschreitenden Destabilisierung der gesamten Region durch den Konflikt in Syrien und im Irak. Eine gewaltsame Lösung könne es jedoch nicht geben, da sie nur neue Gewalt hervorbringe. Franziskus sprach vor den Teilnehmern einer vatikanischen Konferenz zur besseren Koordinierung der Hilfe in Syrien und im Irak. Der Nahe Osten sei heute ein "Ozean der Schmerzen", so der Papst weiter. Besonders betroffen seien Familien, Alte sowie Kinder und Jugendliche. Die jungen Menschen beraube der Krieg ihrer Grundrechte auf eine glückliche Zukunft, insbesondere der Chance auf berufliche Ausbildung.
Abermals beklagte der Papst das Schicksal der Christen im Nahen Osten. Jahrhundertelang hätten sie mit Muslimen dort friedlich zusammengelebt. Nun würden Christen und andere Minderheiten im Namen eines religiösen Fundamentalismus vertrieben, eingekerkert und ermordet. "Und doch antwortet die Kirche auf die vielen Aggressionen und Verfolgungen, indem sie mit Mut, durch ihre demütige und glühende Präsenz Christus bezeugt", so Franziskus. Die Kirche suche stets den Dialog und diene ohne Unterschied jedem Bedürftigen. Sie beantworte das Böse mit dem Guten. Der Papst rief auch zu einer engeren Zusammenarbeit aller Kirchen im Nahen Osten auf.
Bei der Konferenz des päpstlichen Caritas-Rates "Cor Unum" ging es am Donnerstag um die weitere Koordinierung der Hilfsmaßnahmen in der Konfliktregion. Neben Vertretern kirchlicher Hilfsorganisationen reisten dafür auch zahlreiche Bischöfe aus dem Nahen Osten an.
(KNA - pktlr-89-00096)
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