Islamisten sollen Anschlag auf Papst in Manila geplant haben
KNA 09.02.2015
Manila (KNA) Die islamistische Terrorgruppe "Jemaah Islamiyah" soll einen Bombenanschlag auf Papst Franziskus während seines Besuchs auf den Philippinen geplant haben. Der frühere Kom-mandant der philippinischen Sondereinsatztruppe SAF, Getulio Napenas, sagte laut der Zeitung "Inquirer" (Montag), die Islamisten hätten vorgehabt, mit Hilfe des malaysischen Terroristen Zulkifli "Marwan" Abdhir an der Fahrtroute des Papstes in Manila einen Sprengsatz zu zünden. Franziskus hatte am 18. Januar eine Messe mit Hunderttausenden Menschen in Manila gefeiert.
Der philippinische Präsidentenpalast widersprach der Darstellung des Ex-Polizeichefs. Man habe keine Berichte über mögliche Anschläge erhalten; die Bedrohung sei als "minimal" einzustufen gewesen, sagte ein Regierungssprecher der Zeitung.
Napenas sagte dagegen, es habe eine "Information" über ein geplantes Attentat auf Franziskus ge-geben. Diesen Hinweis habe die philippinische Bundespolizei "weder bestätigt noch dementiert". Nach Aussage von Napenas soll an der Anschlagsvorbereitung der international tätige Terrorist Marwan beteiligt gewesen sein.
Marwan galt als Spezialist für ferngezündete Bomben. Laut philippinischen Medien hielt er sich seit 2002 in Zentral-Mindanao versteckt. Am 25. Januar wurde er Berichten zufolge dort bei einem Anti-Terror-Einsatz in Mamasapano getötet. Während der Operation kamen 44 Spezialkräfte der SAF ums Leben; Napenas musste in der Folge von der Leitung der Einsatztruppe zurücktreten. Er äußerte sich jetzt bei einer Anhörung durch den Senat zu dem Vorfall.
An den Tagen des Papstbesuchs in Manila hatte die Regierung die Mobilfunknetze abschalten lassen und um das Gelände der Abschlussmesse Störsender aktiviert. Begründet wurde die Maßnahme offiziell mit der Vereitelung möglicher Attentate.
(KNA - pkmkt-89-00084)
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