Außenminister Steinmeier bestürzt über Geiselnahme in Kenia
KNA 07.04.2015
Berlin/Nairobi (KNA) Die Bundesregierung hat sich bestürzt über die blutige Geiselnahme in Kenia gezeigt. "Dieser Anschlag auf unschuldige Menschen bringt erneut zum Ausdruck, mit welcher Brutalität die Terroristen von Al-Shabaab vorgehen und dass sie in ihrer menschenverachtenden Gesinnung keinerlei Skrupel kennen" erklärte Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Freitag in Berlin. "Unsere Gedanken sind bei den Menschen in Garissa und bei den Angehörigen der Toten", so Steinmeier weiter. "Der kenianischen Regierung versichere ich die Solidarität der Bundesregierung im Kampf gegen diesen Terror." Bei der Geiselnahme der islamistischen Al-Shabaab-Miliz in der Universität von Garissa am Donnerstag kamen laut staatlichen Angaben 147 Personen ums Leben, vier Attentäter wurden getötet. 587 Studierende konnten aus dem Garissa University College befreit werden. 79 Personen erlitten teils schwere Verletzungen. Der Anschlag, der schwerste in Kenia seit Jahren, zielte Berichten zufolge auf christliche Studenten. Das Drama hatte am frühen Donnerstagmorgen um 5.30 Uhr begonnen, als mehrere Bewaffnete den Campus der Hochschule stürmten und das Feuer eröffneten. Zunächst war von zwei erschossenen Wachen, dann von acht Todesopfern die Rede. Im Lauf des Vormittags bekannte sich laut Medienberichten die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab aus dem benachbarten Somalia zu der Tat. Kenianische Behörden nannten Mohamed Kuno als Drahtzieher des Anschlags. Der aus Garissa stammende frühere Lehrer und Leiter einer Islamschule soll sich in Somalia der Terrorgruppe AlShabaab angeschlossen haben und für Operationen gegen Ziele in Kenia verantwortlich sein, unter anderem auch für das Massaker von Mandera im Dezember, bei dem gezielt 36 Nichtmuslime hingerichtet wurden. Auf Kuno wurde ein Kopfgeld von umgerechnet 197.000 Euro ausgesetzt. Seit ihrer Vertreibung aus der somalischen Hauptstadt Mogadischu 2011 verübte die Terrorgruppe Al-Shabaab vermehrt Anschläge im benachbarten Kenia und Uganda.
(KNA - pkokn-89-00015)
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