Vatikan fordert internationales Eingreifen gegen Boko Haram
KNA 02.04.2015
Genf (KNA) Der Vatikan hat auf einer Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats am Mittwoch ein rasches und entschlossenes Vorgehen der Staatengemeinschaft gegen die nigerianische Terrormiliz Boko Haram verlangt. Solche Extremistengruppen seien wie ein "Krebsgeschwür", das auf andere Gebiete der Welt übergreife, sagte der Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi. Verbrechen wie das Abschlachten Unschuldiger im Namen der Religion seien nie zu rechtfertigen, sagte Tomasi. Neben Christen litten auch Muslime unter "Menschen, die religiös zu sein vorgeben, aber stattdessen Religion missbrauchen, um daraus eine Ideologie für ihre eigenen verqueren Interessen von Ausbeutung und Mord zu machen", zitierte der Diplomat aus einem Schreiben von Papst Franziskus an die katholischen Bischöfe in Nigeria. Die "Geißel" Boko Haram müsse ausgerottet werden, so der Vatikan-Vertreter weiter. Andernfalls bedrohe die Gewalt das Leben von Millionen Menschen in der Region und trage dazu bei, Westafrika weiter zu destabilisieren. Angesichts der "schrecklichen Verbrechen" und Vergehen gegen internationale Menschenrechte dürfe die Völkergemeinschaft nicht gleichgültig bleiben. "Die Zeit ist reif, dass die internationale Gemeinschaft dabei hilft, die Gewalt zu beenden", so Tomasi.
(KNA - pkokl-89-00151)
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