KNA 26.05.2015

Beirut (KNA) Der Grossmufti des Libanon, Scheich Abdul Latif Derian, hat offenbar angesichts der wachsenden innermuslimischen Spaltungen im Land eine Reform der religiösen Lehre gefordert. Nach Berichten der libanesischen Tageszeitung "Daily Star" (Samstag) appellierte er in Westbeirut an die Mitglieder des neu gewählten Höheren Islamrats, sich für die Einheit der Muslime stark zu machen.

Der Rat müsse es sich in seiner vierjährigen Amtszeit zur Aufgabe machen, die religiöse Rhetorik und die Medien zu erneuern sowie das Lehrinstitut Dar al-Fatwa und seine Einrichtungen von innen heraus wiederzubeleben. Wesentlich zur Ausrottung des Extremismus sei der Kampf gegen die Armut, sagte Derian und verwies laut Bericht auf die gefährliche soziale und sicherheitspolitische Situation in den Städten Tripoli und Arsal.

Derian war im vergangenen August nach jahrelangen Streitigkeiten und durch ägyptische Vermittlung als Nachfolger von Scheich Mohammed Raschid Qabbani zum sunnitischen Grossmufti des Libanon gewählt worden. Anfang Mai folgte erstmals seit rund zehn Jahren die Neuwahl des Islamrats. Damit seien zwei wichtige Erneuerungsschritte bereits erreicht, so Derian.

(KNA - pkpmn-89-00020)

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