US-Forschungsinstitut: Antisemitismus in Europa nimmt stetig zu
KNA 27.02.2015
Washington (KNA) Das US-amerikanische Sozialforschungs-Institut PEW hat in Europa kontinuierlich wachsenden Antisemitismus ausgemacht. In der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung zur religiösen Intoleranz in der Welt ragt dieser Trend aus anderen Entwicklungen heraus. Demnach nahmen Anfeindungen gegen Menschen jüdischen Glaubens seit 2007 von Jahr zu Jahr zu. Die Studie beruht auf Zahlen von 2013.
Juden sähen sich in drei von vier europäischen Staaten Belästigungen ausgesetzt, so ein Ergebnis der Meinungsforscher. "Das ist mehr als in allen anderen Regionen", heißt es. Insgesamt lebten drei Viertel der Weltbevölkerung in einem Staat, der die freie Religionsausübung einschränkt.
Das Maß an Intoleranz gegenüber Religionen bleibt demnach im globalen Maßstab auf vergleichbarem Niveau. Nach den jährlich erhobenen Daten sind Christen in 102 von 198 untersuchten Ländern Benachteiligungen ausgesetzt, gefolgt von Muslimen in 99 und Juden in 77 Ländern. Christen sehen sich dabei größerer Unterdrückung durch Regierungen ausgesetzt, während Muslime wie Juden eher individuell diskriminiert würden.
Besonders dramatisch ist die Situation nach den Zahlen in Myanmar, Ägypten, Indonesien, Pakistan und Russland, wo sowohl die Regierung als auch die Gesellschaft Druck auf Religionsgemeinschaften ausübten. China ist der Studie zufolge das Land mit den meisten Restriktionen durch die Regierung, während Indien ein hohes Maß an sozialer Feindseligkeit aufweise.
Auch an den USA übt die Studie Kritik. "Hier gibt es Probleme bei der Landnutzung, wenn Kirchen oder Moscheen gebaut werden sollen", so PEW-Forscher Peter Henne.
(KNA - pkmmr-89-00006)
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