Experte: Christliche Flüchtlinge oft sehr verängstigt
KNA 23.11.2015
Eichstätt/München (KNA) Viele christliche Flüchtlinge in Deutschland haben nach Expertenangaben massive Ängste vor religiös motivierten Angriffen. Sie kämen bereits verängstigt in den Aufnahme-einrichtungen an und müssten feststellen, dass sie dort gemeinsam mit Vertretern von Ethnien und Religionen untergebracht seien, vor denen sie geflohen sind, sagte der Beauftragte des Bistums Eichstätt für die Flüchtlingsseelsorge, Andreas Thiermeyer, nach Angaben des Hilfswerks "Kirche in Not" vom Montag. "Manche scheuen davor zurück, sich als Christen zu bekennen", ergänzte der Geistliche. In den Unterkünften bildeten sie eine verschwindende Minderheit von teils unter zehn Prozent. "Die muslimische Mehrheit mobbt oft die Christen und ekelt sie aus Gemeinschaftsräumen heraus mit der Be-gründung: Ihr seid Ungläubige und unrein und verunreinigt alles", sagte Thiermeyer.
"Kirche in Not" stellte dem Beauftragten kostenlos Kinderbibeln, Katechismen und Gebetsschriften auf Arabisch, Türkisch, Englisch und Französisch zur Verfügung. Vor kurzem nahmen den Angaben zufolge Flüchtlinge aus Eritrea und Pakistan die ersten Exemplare in Empfang. "Der Mensch lebt nicht nur von Essen und Trinken, sondern die Hoffnung ist das Wichtigste im Leben", sagte die Geschäftsführerin des Hilfswerks, Karin Maria Fenbert. Hoffnung könnten die Asylsuchenden aus einem starken Glauben schöpfen.
(KNA - pllmn-89-00091)
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