Strafrechtler: IS vor Internationalen Strafgerichtshof bringen
KNA 26.11.2015
Frankfurt (KNA) Der Göttinger Strafrechtler und Richter Kai Ambos hat eine Befassung des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag mit den Verbrechen des "Islamischen Staates" gefordert. Die Angriffe von Paris seien in ihrer Dimension und "absoluten Missachtung fundamentaler Grundwerte" gegen die Menschheit als Ganzes gerichtet gewesen, so Ambos in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Donnerstag).
Ambos betonte, die Attentate zeigten eine für Verbrechen gegen die Menschlichkeit typische "moralische Perversion". Dass sich die Täter dabei auf Gott beriefen, mache die Sache nur noch schlimmer. "Der religiös motivierte Menschlichkeitsverbrecher spricht seinem Opfer nicht nur das Existenzrecht ab, sondern stellt sich dabei sogar über uns 'Ungläubige' in vermeintlich göttlichem Auftrag", so Ambos. Die Anschläge stellten einen "ausgedehnten und systematischen Angriff gegen die Zivilbevölkerung" dar. Damit sei der Internationale Strafgerichtshof zuständig. Auch kriminalpolitisch sei die Befassung des Gerichtshof mit dem IS sinnvoll, da die militärische Bekämpfung auf vielen Ebenen verstärkt und ergänzt werden müsse.
(KNA - pllmq-89-00009)
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