Islam-Experte: Politiker sollen nicht zum Ramadan-Fest einladen
KNA 16.07.2015
Köln (KNA) Der Islam-Experte Thomas Lemmen hält nichts davon, wenn Kanzlerin Angela Merkel (CDU) oder Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) zum muslimischen Fastenbrechen einladen. Es widerspreche der weltanschaulichen Neutralität des Staates und sei eine unzulässige Anmaßung, wenn Politiker als Gastgeber von Iftar-Essen auftreten, sagte der Geschäftsführer der Christlich-Islamischen Gesellschaft am Donnerstag dem Kölner domradio. Da stelle sich die Frage, wann das jüdische Pessach-Fest oder eine katholische Rosenkranzandacht im Kanzleramt stattfinde.
"Es kann nicht Aufgabe eines religiösen und weltanschaulich neutralen Staates sein, Gastgeber von religiösen Feiern zu sein", sagte der katholische Theologe. Zugleich nannte er es wichtig, wenn die Politik den Alltag der Muslime wahrnehme und als Gast Einladungen zum Iftar-Essen folgten. Politiker sollten aber nicht aus politischem Kalkül daran teilnehmen. Manchmal habe er den Eindruck, die Besuche erfolgten wegen ihrer öffentlichen Wahrnehmung.
(KNA - pkrlq-89-00141)
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