Rotes Kreuz: Konflikte im Nahen Osten gefährden Wasserversorgung
KNA 25.03.2015
Genf (KNA) Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) warnt vor einer durch die anhaltenden Konflikte verursachten Wasserkrise im Nahen Osten. Die Kämpfe in Syrien und im Irak sowie Konflikte im Libanon, Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten gefährdeten die Wasserversorgung der Bevölkerung in der gesamten Region, heißt es in einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht.
Das Rote Kreuz verurteilt insbesondere eine gezielte Zerstörung von Wassersystemen durch die Konfliktparteien. Den Zugang zu Wasser als taktische Waffe zu benutzen, sei ein Verstoß gegen das Kriegsrecht und treffe die Schwächsten. Die verursachten Schäden wögen besonders schwer, da Wasser- und Elektrizitätsversorgung unmittelbar voneinander abhängig seien. Ein Angriff auf die Elektrizitätsversorgung könne etwa schwerwiegende Folgen für die Abwasseraufbereitung und damit für die Wasserqualität haben.
Die Wasserversorgung in der Region sei durch ausbleibende Regenfälle, Dürren, sinkendes Grundwasser, eine wachsende Bevölkerung und die damit verbundene steigende Nahrungsmittelproduktion ohnehin schwierig. Angesichts von rund 7,6 Millionen syrischen Vertriebenen innerhalb des Landes und 3,8 Millionen Flüchtlingen in den Nachbarländern sowie 2,5 Millionen irakischen Flüchtlingen verschärfe sich die Situation zunehmend. Dabei stelle die unzureichende Aufbereitung von Abwässern ein großes Problem für die Gesundheit der Bevölkerung dar.
Auch die mangelnde Wartung der Wasserversorgungssysteme verursacht nach Angaben des Roten Kreuzes Verluste. Allein in Syrien seien durch Lecks in den Leitungen 2014 rund 60 Prozent des geförderten Wassers verloren gegangen.
(KNA - pknmp-89-00009)
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