Kurdische Gemeinde: Moscheen kümmern sich nicht um Flüchtlinge
KNA 06.08.2015
Gießen (KNA) Der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde Deutschland, Ali Ertan Toprak, hat hiesi-gen Islamverbänden und Moscheen "keinerlei Interesse und Engagement" in der Flüchtlingshilfe vor-geworfen. Zwar setzten sich viele Menschen ehrenamtlich ein. "In der konkreten Betreuung und ehrenamtlichen Arbeit vor Ort oder bei den Protesten gegen flüchtlingsfeindliche Aufmärsche Rechtsra-dikaler" seien die Islamverbände und örtliche Moscheen aber "kollektiv völlig abgetaucht", beklagte Toprak am Donnerstag in Gießen.
Dies sei unbegreiflich, da ein großer Anteil der Flüchtlinge aus muslimisch geprägten Ländern stamme. Viele Kirchengemeinden könnten als gutes Beispiel dienen. Toprak erklärte weiter: "Während in jeder politischen Gesprächsrunde die muslimischen Verbände und Moscheen Solidarität und Offe-heit von anderen einfordern, ducken sie sich bei den Flüchtlingen weg und überlassen sie den 'Her-kunftsdeutschen'." Europa könne die Aufnahme von Flüchtlingen nicht alleine stemmen. "Wir brauchen auch endlich die Solidarität der muslimischen Welt." Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hatte während des Fastenmonats Ramadan in mehreren Städten Flüchtlinge zum gemeinsamen Fastenbrechen eingeladen.
(KNA - pkskq-89-00123)
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