Indonesische Stadt will Jungfräulichkeitstest für Schülerinnen
KNA 06.02.2015
Jakarta (KNA) In Indonesien ist eine Debatte um die Absicht der Stadt Jember entbrannt, einen Jungfräulichkeitstest als Zulassungsbedingung für Abschlussprüfungen an weiterführenden Schulen einzuführen. Mit dem Test wolle der Stadtrat der 300.000-Einwohner-Stadt in Ostjava voreheliche Sexualkontakte von Schülerinnen verhindern, berichtet die Tageszeitung "Jakarta Globe" (Freitag). Vor dem Hintergrund, dass etwa jeder zehnte der insgesamt 1.200 HIV- und Aids-Patienten in Jember Schüler sei, fühle sich die Stadt verpflichtet, ihre Kinder zu schützen, zitiert die Zeitung einen Abgeordneten.
Der Ortsverband der größten islamischen Organisation Indonesiens Nadhlatul Ulama (NU) lehnt das Vorhaben ab. Ein Abgeordneter der islamischen Nationalen Erweckungspartei (PKB), Mufti Ali, sprach sich laut indonesischen Medien hingegen für die Einführung von Jungfräulichkeitstests an allen Schulen in Ostjava aus. 2014 war die indonesische Polizei wegen entsprechender Tests vor der Einstellung von Polizistinnen in die Kritik geraten.
(KNA - pkmkq-89-00099)
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