Menschenrechtler warnt vor Einfluss von Islamisten in Indonesien
KNA 24.06.2015
Aachen (KNA) Der Menschenrechtsaktivist Theophilus Bela hat vor dem wachsenden Einfluss islamistischer Gruppen in Indonesien gewarnt. Indonesien sei das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt und deshalb für den internationalen islamistischen Extremismus ein "strategisch wichtiges Land", sagte Bela dem katholischen Hilfswerk missio am Mittwoch in Aachen. Der Generalsekretär des Komitees für Religion und Frieden in Indonesien ist derzeit auf Einladung von missio auf Deutschland-Tour.
Einerseits seien staatliche Organe wie Polizeistationen schon vereinzelt Ziele von Angriffen gewesen, andererseits versuchten Islamisten auch in Indonesien junge Kämpfer für den "Islamischen Staat" (IS) in Syrien und Irak zu rekrutieren, so Bela. Der IS versuche "die hohe Jugendarbeitslosigkeit und geringere Bildung in weniger entwickelten Gebieten und auf dem Land auszunutzen". Christen seien bisher von Angriffen verschont geblieben.
Laut Bela droht der Einfluss der muslimischen Elite und etablierten gemäßigten Verbände auf Jugendliche abzunehmen. "Hier können Islamisten längerfristig ansetzen und wir wissen nicht, welche Kräfte aus dem Ausland noch am Werk sind", so Bela. So gebe es immer wieder Überlegungen, den Islam in Indonesien zur Staatsreligion zu machen und die Scharia landesweit einzuführen. "Dagegen wehren wir Christen uns sofort, denn wir wollen nicht Bürger zweiter Klasse werden."
(KNA - pkqmo-89-00164)
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