Kirchen rufen zu Gedenken an Völkermord an Armeniern auf
KNA 23.02.2015
Frankfurt (KNA) Zum 100. Jahrestag des Völkermords an den Armeniern hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) zu einem gemeinsamen Gedenken am 24. April um 17.00 Uhr aufgerufen. Unter dem Titel ""Er hört mein Klagen" (Psalm 55,18)" legte die ACK zugleich eine Arbeitshilfe mit Texten und Gebeten vor.
Zwischen 1915 und 1922 wurden durch das Osmanische Reich rund 1,5 Millionen Armenier ermordet und Tausende aus ihrer Heimat in der heutigen Türkei vertrieben. Selbst nach nahezu einem Jahrhundert habe dieses schreckliche Geschehen nicht nur erhebliche Auswirkungen auf das armenische Volk, sondern auch auf die internationale Gemeinschaft, heißt es in der Arbeitshilfe. Auch wenn es kaum noch Überlebende gebe, bleibe die Frage der Anerkennung von Leid und Unrecht weiterhin aktuell.
"Gemeinsam stehen wir zu der Verantwortung, das Gedenken an den Völkermord am armenischen Volk wachzuhalten und für dessen Anerkennung auch öffentlich einzutreten", schreibt der ACK-Vorsitzende, der Speyrer Bischof Karl-Heinz Wiesemann, in seinem Geleitwort. Das Gedenkjahr sei eine wichtige Gelegenheit, an diese Verpflichtung zu erinnern und diese auch in den kommenden Jahren zu pflegen.
Die ACK, der auch die armenisch-apostolische Kirche in Deutschland als Mitglied angehört, griff bereits 2012 eine Anregung des Ökumenischen Rates der Kirchen und der Konferenz Europäischer Kirchen auf, am oder um den 24. April des Völkermords zu gedenken. Die ACK rief ihre Mitgliedskirchen auf, in Solidarität mit der armenisch-apostolischen Kirche am 24. April Gottesdienste oder Gedenkstunden in Zusammenarbeit mit den betreffenden Kirchen zu gestalten und mit Glockenläuten zu diesem Gedenken einzuladen.
(KNA - pkmmn-89-00119)
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