In Frankreich läuten die Glocken für Christen in Nahost
KNA 05.08.2015
Paris (KNA) Am 15. August mittags sollen in mehreren südfranzösischen Diözesen die Glocken ka-tholischer Kirchen für die Christen im Nahen Osten läuten. Sie sollen die Franzosen zu Solidarität mit den wegen ihres Glaubens Verfolgten ermuntern, wie die Französische Bischofskonferenz auf ihrer Website mitteilt.
Die Bischöfe von Frejus-Toulon, Gap-Embrun, Bayonne, Avignon und Ajaccio ermuntern alle Katholiken, sich während des Geläutes vor den Kirchen zu versammeln und still für die verfolgten Christen zu beten. Erzbischof Jean-Pierre Cattenoz von Avignon erläuterte, man habe als Termin das kirchliche Hochfest Mariä Himmelfahrt gewählt, weil Maria als Schutzpatronin angerufen werde und vor allem auch bei den Christen im Nahen Osten hochverehrt sei.
Als Zeichen der Solidarität hatte die in Frankreich bekannte priesterliche Musikgruppe "Les Pretres" aus der Diözese Gap den Ertrag von zwei Benefizkonzerten im Pariser "Olympia" den verfolgten Christen des Nahen Ostens gewidmet. Insgesamt konnten 200.000 Euro an die französische Hilfsorganisation "Oeuvre d'Orient" übergeben werden.
Die Pariser Verkehrsbetriebe (RATP) hatten sich zunächst geweigert, das Werbeplakat der "Pretres" für das Konzert mit dem Hinweis "zu Gunsten der Christen des Orients" anzunehmen, weil dies der verfassungsmäßigen Laizität, also der Neutralität des öffentlichen Dienstes, widerspreche. Der Bischof von Gap Jean-Michel di Falco Leandri, Initiator der Gruppe "Les Pretres", verwies daraufhin in einer Zeitungsglosse darauf, dass "zahlreiche Gläubige anderer Religionen und Nichtglaubende" die Entscheidung der RATP kritisiert und ihre Solidarität mit den "Pretres" zum Ausdruck gebracht hätten.
Die öffentliche Diskussion führte dazu, dass die "Pretres" wegen des großen Interesses zwei Konzerte im "Olympia" statt nur einem geben mussten. Anwesend waren auch Innenminister Bernard Cazeneuve und Senatspräsident Gerard Larcher.
(KNA - pkskp-89-00030)
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