Türkischer Regierungschef Davutoglu kritisiert "jüdische Lobby"
KNA 09.02.2015
Istanbul (KNA) Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu kritisiert angebliche Versuche einer "jüdischen Lobby", gegen die Türkei zu agitieren. Sein Land werde sich weder einer "jüdischen Lobby" noch denen der Armenier oder der Griechen beugen, sagte Davutoglu laut Zeitungsberichten vom Montag bei einem örtlichen Parteitag seiner Regierungspartei AKP in Istanbul. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte kürzlich seinem Rivalen, dem islamischen Prediger Fethullah Gülen, vorgeworfen, mit dem israelischen Geheimdienst Komplotte gegen die Türkei zu schmieden.
Anlass für Davutoglus Kritik war ein Artikel Gülens in der Zeitung "New York Times", in dem dieser in der vergangenen Woche demokratische Rückschritte in der Türkei und eine angebliche Tendenz zum "Totalitarismus" beklagte. Davutoglu sagte, Gülen versuche, im US-Kongress Stimmung gegen die Türkei zu machen. Zugleich wolle er "die jüdische Lobby" sowie Vertretungen der Armenier und Griechen gegen die Türkei aufbringen.
Erdogan und Davutoglu werfen dem in den USA lebenden Gülen vor, gemeinsam mit seinen Anhängern in der Türkei einen Putschversuch gegen die Regierung in Ankara gestartet zu haben. Gülen, der sich von einem Erdogan-Unterstützer zu einem scharfen Kritiker des türkischen Präsidenten gewandelt hat, weist den Vorwurf zurück.
(KNA - pkmkt-89-00015)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.