Franziskus: Christlich-muslimischer Dialog braucht Geduld
KNA 26.01.2015
Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus hat für "Geduld und Bescheidenheit" im christlich-muslimischen Dialog geworben. Verallgemeinerungen oder Improvisierungen könnten nur schaden und führten zu "Unruhen und peinlichen Situationen", sagte Franziskus am Samstag vor Teilnehmern einer Konferenz des Päpstlichen Instituts für arabische und islamische Studien (PISAI) im Vatikan. "Es braucht also Ausdauer, damit wir gemeinsam auf die verschiedenen Umständen reagieren können", so der Papst. Gespräche zwischen Muslimen und Christen seien heute wichtiger denn je, um über Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zu sprechen.
Weiter mahnte Franziskus eine Bildungsoffensive im Kampf gegen religiös motivierten Terrorismus an. "Der beste Schutz gegen jegliche Form von Gewalt ist die Bildung und zwar jene, die danach ausgerichtet ist, offen gegenüber Mitmenschen zu sein und die Unterschiede als Reichtum zu akzeptieren", erklärte er. Man dürfe nie vergessen, das sowohl das Christentum als auch der Islam ihre "väterliche Wurzeln" bei Abraham hätten. Nur wer seine eigene Identität kenne, könne am christlich-muslimischen Dialog teilnehmen. Ohne klares Selbstbildnis könne es keine Offenheit geben.
Anlass der Konferenz war die Gründung des Päpstlichen Instituts für arabische und islamische Studien vor 50 Jahren. 1964 war der Vorläufer der Forschungseinrichtung, der 1926 vom Orden der Weißen Väter gegründet wurde, von Tunesien nach Rom umgesiedelt. Zu den Vortragenden der Konferenz gehörte auch die deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan. Die Botschaft zählte zu den Unterstützern der Konferenz.
(KNA - pklmo-89-00025)
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