Böhmer: IS zerstört Kunstschätze und betreibt illegalen Handel
KNA 10.03.2015
Berlin (KNA) Vor dem Hintergrund der Zerstörung von Kunstschätzen durch die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) im Irak hat die Vorsitzende des UNESCO-Welterbekomitees, Maria Böhmer (CDU), ein weltweites Handels- und Importverbot illegal exportierter Kulturgüter gefordert. Gerade in Mossul, aber auch in Nimrud und Hatra sehe man, dass es dem IS nicht nur um die Zerstörung von Kulturgütern gehe, sagte Böhmer am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. Es gebe auch Raubgrabungen und Plünderungen.
"Wir wissen, es gibt illegalen Handel von Kulturgütern", so die Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Damit finanziere sich die IS. Notwendig sei deshalb ein weltweites Verbot für den Handel und Import solcher Kulturgüter. Eine Regelung innerhalb der EU sei zwar wichtig, "aber die großen Märkte liegen ja auch in der arabischen Welt, sie liegen in Asien, also weltweit", so Böhmer.
Derzeit arbeite man in Deutschland "mit Hochdruck" an einer Überarbeitung des Gesetzes zum Schutz von Kulturgütern. "Es geht jetzt darum, dass der Import von Kulturgütern nur noch mit einer gültigen Exportlizenz des Herkunftsstaates geschehen darf", betonte die CDU-Politikerin. Das bedeute aber auch, dass der Blick und das Bewusstsein beim Antikenhandel geschärft werden müsse.
Der illegale Handel mit Kunstschätzen sei aber nicht auf den IS beschränkt, so die Staatsministerin im Auswärtigen Amt. "Wir sind hier beim illegalen Kulturgüterhandel mit einer Entwicklung konfrontiert, die weit über den Terrorismus hinausgeht."
(KNA - pknlk-89-00036)
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