Indonesiens Muslime besorgt über wachsenden IS-Einfluss
KNA 26.02.2015
Jakarta (KNA) Indonesiens Muslime haben sich besorgt über einen wachsenden Einfluss der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) auf ihre Glaubensgemeinschaft geäußert. Die indonesischen Behörden würden zu wenig tun, um Muslime des Landes daran zu hindern, sich dem IS in Syrien und im Irak anzuschließen, sagte der Vorsitzende der islamischen Organisation Nadhlatul Ulama (NU), Said Aqil Siradj, laut Medienberichten (Donnerstag) nach einem Treffen mit Präsident Joko Widodo. Laut NU-Angaben kämpfen bislang 514 Indonesier für den IS.
Indonesiens Regierung hat den IS und die Verbreitung seiner Ideologie im Land verboten. Jüngsten Berichten indonesischer Sicherheitsbehörden zufolge verbreiten IS-Anhänger jedoch im Untergrund ihre Ideologie und rekrutieren junge Muslime als Kämpfer. IS-Untergrundnetzwerke seien vor allem in Jakarta, Zentraljava, Westjava, auf Balis muslimischer Nachbarinsel Lombok und in Süd-Sulawesi aktiv, heißt es.
Die International Crisis Group, eine Beratungsorganisation zur Lösung internationaler Konflikte, warnte unterdessen vor der Gefahr durch zurückkehrende indonesische IS-Kämpfer. Diese kehrten mit einer gefestigteren Ideologie und verbesserten Fertigkeiten im Umgang mit Schusswaffen zurück.
Medienberichten zufolge soll der inhaftierte indonesische Terroristenführer Abu Bakar Bashir im vergangenen Sommer im Gefängnis einen Treueeid auf den IS geleistet haben. Zusammen mit Bashir hätten weitere 24 Häftlinge in dem Gefängnis in Zentraljava einen Eid auf die IS-Fahne abgelegt. Abu Bakar Bashir gilt als Drahtzieher des Bombenattentats von Bali 2002.
(KNA - pkmmq-89-00167)
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