Stiftungspräsident kritisiert Plünderung von Kulturgut
KNA 11.03.2015
München (KNA) Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Herrmann Parzinger, kritisiert die Zerstörung und Plünderung von antikem Kulturgut durch die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) in Syrien und dem Irak. Es sei "das Wissen um die Ambitionen und künstlerischen Fertigkeiten vergangener Kulturen", das verloren ginge, sagte Parzinger der "Süddeutsche Zeitung" (Mittwoch).
Der illegale Antiken- und Kunsthandel stelle laut Schätzungen die dritt- oder viertgrößte Einnahmequelle der organisierten Kriminalität weltweit nach dem Drogen- und Waffenhandel. Käufer der Antiken seien meist Privatleute. Parzinger forderte daher, das Kulturschutzgesetz in Deutschland zu überarbeiten, um den illegalen Handel mit Kulturgut zu verhindern.
Von einigen der geplünderten Werke gebe es Repliken und ein Teil des syrischen Kulturerbes werde digitalisiert, so der Stiftungspräsident. Die eigentliche Wirkung einer Statue aber gehe durch deren Zerstörung unwiderruflich verloren. "Das Virtuelle kann nie die Wirklichkeit ersetzen."
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(KNA - pknll-89-00012)
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