Menschenrechtler fordern Hilfe nach Luftangriff in Nigeria
KNA 25.02.2015
Göttingen (KNA) Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) fordert den Einsatz von Helfern nach einem Luftangriff in Nigeria. „Dringend müssen Hilfsorganisationen Zugang zu der Konfliktregion bekommen, um die notleidende Zivilbevölkerung zu unterstützen“, betonte GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Mittwoch in Göttingen.
Nigerianische Streitkräfte hatten am Dienstag nach eigenen Angaben von der Terrororganisation Boko Haram kontrollierte Städte und Dörfer im Nordosten des Landes bombardiert. Nun sorgen sich Menschenrechtler um das Schicksal von Zehntausenden Zivilisten in der Region. Sie drohten zu den Hauptleidtragenden des eskalierenden Konflikts zwischen der Terrorgruppe und den Sicherheitskräften zu werden, sagte Delius. Zwar habe das Militär in den letzten Tagen größere Geländegewinne verzeichnet, doch der Terror halte an.
Bei Bombenanschlägen in den nigerianischen Städten Kano und Potiskum starben am Dienstag 27 Menschen. Im Juli 2009 eskalierte der Konflikt zwischen Boko Haram und der Polizei. 2014 war das mit Abstand blutigste Jahr der Terrorgruppe: Boko Haram besetzte immer mehr Dörfer und Städte im Nordosten Nigeria, mehrere tausend Menschen kamen bei Anschlägen ums Leben. Unbestätigte Berichte sprechen von rund 5.000 Toten.
(KNA - pkmmp-89-00068)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.