Islamwissenschaftler: IS hat neue Grenze überschritten
KNA 05.02.2015
Köln (KNA) Der Islamwissenschaftler Guido Steinberg sieht in der Verbrennung des jordanischen Piloten durch die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) eine neue Grenze überschritten. Es gehe immer mehr um die Zurschaustellung von Gewalt, sagte der Terrorismusexperte von der Stiftung Wissenschaft und Politik am Donnerstag im Deutschlandfunk.
Der IS wolle mit der Hinrichtung seine Gegner provozieren, einschüchtern und rekrutieren, so Steinberg weiter. Ziel der Organisation sei es, die jordanischen Allianzen in einen Bodenkrieg zu verwi-ckeln. Als Reaktion richtete die jordanische Regierung eine inhaftierte irakische Dschihadistin und ein ranghohes Al-Kaida-Mitglied hin. Die Maßnahme zeigt laut Steinberg, dass die Führung entschlossen sei, den IS "so effektiv und brutal wie möglich zu bekämpfen".
Nachdem der IS ein Video veröffentlicht hatte, das zeigt, wie Terroristen den Piloten bei lebendigem Leib verbrennen, rief Jordaniens König Abdullah einen "gnadenlosen Krieg" aus. Steinberg warnte vor der Wirkung der von IS inszenierten Bilder. Er rief Journalisten auf, die Ereignisse zu schildern, anstatt die Bilder zu zeigen.
(KNA - pkmkp-89-00036)
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