Muslimischer Beirat soll Justizvollzugsanstalten beraten
KNA 13.02.2015
Berlin (KNA) Ein Beirat soll künftig die Berliner Justizvollzugsanstalten (JVA) bei der religiösen Betreuung muslimischer Gefangener unterstützen. Das aus 14 Mitgliedern bestehende Gremium tagt erstmals am 19. Februar, wie Berlins Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) am Donnerstag in Berlin erklärte. Seine Mitglieder kommen von muslimischen Verbänden.
Vertreten sind danach die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib), die Islamische Gemeinschaft schiitischer Gemeinden Deutschlands, das Islamforum, das Semerkand Glaubens- und Kulturzentrum sowie die Arbeitsgemeinschaft muslimischer Gefängnisseelsorge.
Ein erster Versuch, die Anstalten zu unterstützen, war vor zwei Jahren gescheitert. Zunächst sollte sich ein unabhängiger Verein um eine Mithilfe kümmern. Dagegen hatte es sicherheitspolitische Bedenken gegeben. Im vergangenen Jahr sei dann alles in die Wege geleitet worden, um einen Beirat zu gründen, sagte Heilmann. Die Senatsjustizverwaltung geht von rund 800 Muslimen in den Gefängnissen aus, das sind rund 15 bis 20 Prozent der Insassen.
Der Beirat soll nach Heilmanns Angaben Fürsprecher der muslimischen Gefangenen bei der Etablierung von religiösen Angeboten sein. Zugleich soll er die Anstaltsleitung beraten, wenn es zu religiös motivierten Konflikten kommt und etwa ein Gefangener auf die Einhaltung der Gebetszeit während der Arbeitszeit besteht. Bei den Kirchen ist die Seelsorge in den Gefängnissen über den Staatskirchenvertrag geregelt.
(KNA - pkmlm-89-00112)
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