Papst empfängt Vize-Präsidentin des Iran
KNA 13.02.2015
Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus hat am Donnerstag die Vizepräsidentin des Iran, Shahindokht Molaverdi, zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen. Angaben zum Inhalt des Gesprächs machte der Vatikan zunächst nicht. Molaverdi ist im Kabinett von Präsident Hassan Rohani für Frauen und Familien zuständig. Nach der islamischen Revolution im Iran im Jahr 1979 ist bislang nur einmal ein amtierender Präsident des Landes vom Papst im Vatikan empfangen worden. Dies war 1999 der damalige Amtsinhaber Mohammed Chatami, der mit Johannes Paul II. zusammentraf.
Der Vatikan hatte sich Anfang 2014 bei den Vereinten Nationen vergeblich für eine Einbeziehung des Iran in die erfolglosen Verhandlungen über eine friedliche Beilegung des Syrien-Konflikts eingesetzt. Auch den Streit über die Atomanlagen im Iran verfolgt der Vatikan aufmerksam. Wiederholt mahnte er eine diplomatische Lösung des Konflikts an. Das päpstliche Institut für islamische Studien unterhält gute Kontakte in den Iran, der ein wichtiger Dialogpartner im vatikanisch-muslimischen Gespräch ist.
Die Lage der rund 5.000 Katholiken in der Islamischen Republik sowie der christlichen Minderheit insgesamt gilt trotz anhaltender Schwierigkeiten als besser als in manchen anderen islamischen Ländern. Laut Verfassung dürfen Christen ihre Religion im Iran zwar frei ausüben. In der Praxis ist die Religionsfreiheit allerdings oft erheblich eingeschränkt. Im August 2013 wurde etwa ein Christ zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil er Bibeln verteilt hatte.
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(KNA - pkmlm-89-00115)
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